Helmut Kohl am 19. Dezember 1989 in Dresden

Frau B. *) (mit ihrem Plakat mit dem Text:

„Helmut und Hans, macht uns Deutschland ganz!”

in der Hand) wollte Helmut Kohl mit einem selbst gebackenen Stollen überraschen. Leider ließen Personenschützer sie mit dem Stollenkarton nicht heran. Frau B. hat Ihrer Erinnerungen von diesem Tag in einem Tagebuch fixiert.

Teilzitat aus den persönlichen Aufzeichnungen von Frau B.:

„[…] Am Abend des 19. Dezember 1989 hate ich mich am linken Seitenausgang des Dresdner Kulurpalastes mit Stollenpaket und Plakat postiert, während die Massen am Vorderausgang auf Helmut Kohl warteten.

Ich hatte den Tipp erhalten, dass er an der Straße heraus käme.

Endlich war es so weit: Helmut Kohl kam. Den Bodygards muss mein Karton doch sehr bedrohlich vorgekommen sein.

Ich war zur Überreichung schon fast vor Helmut Kohl gelangt, da wurde ich mit einem „Schwingerling” hoffnungslos abgedrängt und landete weit hinter ihm zwischen seinen Kanzleramtsmitarbeitern aus seinem Tross.

Einer von diesen (m. E. ein gewisser Mende) tröstete mich, nahm den Stollen an sich und versprach prompte Übermittlung.

Einige Tage später erhielt ich ein Dankschreiben aus dem Kamzleramt.

Wer den Stollen verspeist hat, weiß ich nicht, denke aber, aus Sicherheitsgründen jedenfalls wohl nicht Helmut Kohl selbst. **) […]”

Frau Frau B. *) ist heute fast 85 Jahre alt und lebt in Dresden.

*) Name sowie Kontaktdaten sind mir bekannt

**) Zitat des Nachsatzes von Frau B.: „Honneckers Essen kam z. B. immer in verblompten Kisten, wenn er auswärts speiste.”

Hinweis:

Das Foto ist ebenfalls in meinem Bilderbuch (2010 im Eigenverlag in geringer Auflage erschienen)

Teilzitat von der Internetseite des MDR zum Auftritt von Helmut Kohl am 19. Dezember 1989 vor den Trümmern der Frauenkirche in Dresden:

19. Dezember 1989: Helmut Kohls Rede in Dresden

„Helmut Kohls Auftritt am 19. Dezember 1989 vor den Trümmern der Frauenkirche in Dresden war ein Balanceakt: Er durfte die Hoffnung seiner Zuhörer nicht enttäuschen und gleichzeitig die Alliierten nicht brüskieren.

Später bezeichnete Helmut Kohl den 19. Dezember 1989 als sein „Schlüsselerlebnis“ auf dem Weg zur deutschen Einheit. Bis dahin sei auch er der Meinung gewesen, dass die Vereinigung der beiden deutschen Staaten frühestens in drei oder vier Jahren möglich sein würde. Dresden habe ihm jedoch schlagartig bewusst gemacht, dass alles viel schneller gehen könnte: „Ich dachte bei mir: Die Sache ist gelaufen. Das Regime ist am Ende und die Menschen wollen die Einheit…”

► Quelle, bzw.den Kompletten Beitrag „19. Dezember 1989: Helmut Kohls Rede in Dresden”lesen

Weiterführendes

► Deutschlandfunk: Historische Rede in Dresden: „Helmut Kohl ist an dem Abend über sich hinausgewachsen“

► ARD-Mediathek: Ansprache von Bundeskanzler Helmut Kohl in Dresden am Abend des 19. Dezember 1989, direkt vor der Kulisse der damals noch zerstörten Frauenkirche. » ansehen.

Foto Scann eines SW-Fachabzuges vom Schwarzweiß-Negativfilm in eigener Dunkelkammer:

Foto mit Spiegelreflexkamera (SLR) „Pentacon Praktica B200”, Blitzgerät „Elgawa SL4” und Objektiv „Pentacon Prakticar 1.8/50 MC” auf Schwarzweiß-Negativfilm „ORWO NP 27” aufgenommen.