Notfall
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Notfall: Ein verletzter Marathoni wird von Rettungssanitätern abtransportiert
Foto aufgenommen zum 20. VVO Oberelbe-Marathon am 30. April 2017 im Ziel „Heinz-Steyer-Stadion” Dresden nach einem einem Notfall mit einem Marathoni.
Vorsicht, Marathon!
Mediziner warnen Hobbyläufer eindringlich vor den Risiken des Ausflugs an die Leistungsgrenzen!
Für viele Hobbysportler ist er der Lauf ihres Lebens. Doch ein Marathon kann zum Notfall, einem tödlichen Gesundheitsrisiko werden, warnen Ärzte.
Wer sich für das Abenteuer Marathon entscheidet, sollte gut vorbereitet sein. 42.195 Meter sind kein Sommerspaziergang.
Nicht jeder ist körperlich in der Lage, diese Distanz zu laufen. daran ändert auch eine perfekte Vorbereitung nichts. Ärzte warnen vor allem davor, einen Marathonlauf aus einer fixen Idee heraus in Angriff zu nehmen, um Familie, Freunde oder Kollegen zu beeindrucken. Jahre lang vielleicht nichts getan, womöglich sogar noch geraucht — und dann von Null auf 100 — das kann schlimmstenfalls sogar zu einem Notfall mit einem Sekundentod (Herztod) auf der Königsdistanz führen.
Bei Marathon- und Langstreckenläufern kommt es häufig zu einem Anstieg von körpereigenen Substanzen im Blut, die üblicherweise mit einer strukturellen Schädigung des Herzens (z. B. kardiales Troponin) oder auch des Gehirns (S-100beta) in Zusammenhang gebracht werden und damit zum Notfall. Diese Anstiege spiegeln in vielen Fällen nicht eine echte Schädigung von Herz oder Gehirn wider, sondern es liegt überwiegend eine Freisetzung aus der Skelettmuskulatur vor.
Tatsächlich ergab sich kein Zusammenhang zwischen erhöhten Schadensmarkern und der Herzfunktion bei gesunden Marathonläufern. Eine Studie konnte echokardiographische Veränderungen der Herzfunktion bei untrainierten Marathonläufern nachweisen; die Ergebnisse dieser Studie werden kontrovers diskutiert.
Weiterhin werden in Medizinerkreisen Blutungen im Gastrointestinaltrakt beschrieben. Als Ursache für diese Blutungen werden Erschütterungen während des Laufens in Betracht gezogen, wie auch die Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) vor und während des Laufes, um Muskel- und Skelettschmerzen vorzubeugen. Diese NSAR (Ibuprofen, Aspirin, …) beeinflussen die Blutgerinnung, indem die Thrombozytenfunktion beeinflusst wird.
Diese Gefahr scheint vielen Läufern nicht bewusst zu sein und führt schließlich oftmals zu einem Notfall. In medizinischer Fachliteratur werden Umfragen zitiert, die eine steigende Einnahmetendenz vermuten lassen.
Historischer Hintergrund
Der Ursprung des modernen Marathonlaufs geht auf den antiken griechischen Geschichtsschreiber Herodot (490/480 v. Chr. bis etwa 424 v. Chr.) zurück, welcher über den griechischen Boten Pheidippides berichtete, der 490 v. Chr. von Athen in zwei Tagen nach Sparta gelaufen war, um Hilfe im Krieg gegen die Perser zu suchen.
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